1. Lesekultur an unserer Schule

„An dem Tag, da die Fantasie der Kinder nicht mehr die Kraft besitzt, sie zu erschaffen, an diesem Tag wird die Menschheit arm. Die Bücher brauchen die Fantasie der Kinder, das ist wahr. Aber noch wahrer ist es, dass die Fantasie der Kinder die Bücher braucht, um zu leben und zu wachsen. Alles Große, das in der Welt vollbracht wurde, spielte sich zuerst in der Fantasie eines Menschen ab, und wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt zum großen Teil vom Maß der Einbildungskraft jener ab, die heute lesen lernen. Dazu brauchen Kinder Bücher.“

Astrid Lindgren

leseturm

 

So betrachten wir, als wichtigen Arbeitsschwerpunkt unserer Schule, die Entwicklung der Lesemotivation und der Literaturerziehung. Nur so kann sich eine nachhaltige Lesekompetenz bei unseren Schülern entwickeln.

 

1.1 Zur Bedeutung des Lesens

Lesen besitzt in unserem schulischen Lernen eine Schlüsselfunktion.

Die Fähigkeit richtig und sinnentnehmend lesen zu können, ist die Voraussetzung für ein effizientes Lernen in allen Lernbereichen.

Die Leseerziehung und Leseförderung unserer Kinder hat im Computer-Zeitalter eine besondere Bedeutung bekommen.

Ein gutes Kinderbuch ist ein wichtiges Bildungsmittel.

Es fördert die Entwicklung von Sprache und Denken; es belebt die Fantasie und regt zur Kreativität an; es kann Gefühle und Charakter beeinflussen. Neue Erfahrungen werden vermittelt. Der bekannte Erfahrungsraum erweitert sich, neue Blickwinkel werden eröffnet, Informationen können beschafft werden.

Durch einen aktiven Umgang mit Texten kann eine selbstbewusste kritische Haltung angebahnt werden.

Sorgfältig ausgewählte Kinderbücher sind für Lehrer und Eltern wertvolle Erziehungshilfen und können für unsere Kinder zum alltäglichen Begleiter werden.

Unsere grundlegende und wichtigste Aufgabe ist es, bei den Kindern die Freude am Lesen zu wecken und zu erhalten, sich aktiv mit Büchern auseinander zu setzen und ihnen Wege aufzuzeigen, wie Bücher und Informationen daraus beschafft werden können.

Auch der Lehrplan für die Grundschule für das Fach Deutsch betont die Wichtigkeit und Unverzichtbarkeit des Lesens für das Lernen. „Über Lesen wird eine Vielzahl von Lebensbereichen erschlossen, neben Informationen werden Wertvorstellungen und kulturelle Inhalte vermittelt“ (siehe LP Deutsch Grundschule)

Das Herstellen einer schulischen „Lesekultur“ bedarf der Kräfte und Bereitschaft aller an Schule Beteiligten. Eltern werden mit einbezogen, damit Leseförderung das Schulleben durchdringt (z.B. Bibliotheksbesuche, Unterricht in Bibliotheken unter Nutzung der Buchbestände, „Leseeltern“, u.a.). Darüber hinaus gibt es gemeinsame lesefördernde Aktivitäten mit der katholischen Bücherei: (siehe unten).

Auch die Klassenzimmer bieten eine anregende Leseumwelt. Dazu gehört die Ausstattung von Klassenräumen mit Lesestoffen (Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, selbstverfasste Schülertexte, Lesewände u.ä.).

Lese- und Lektüreerfahrungen der Kinder werden zum Gegenstand des Unterrichts. Kinder tauschen sich über Gelesenes aus, berichten über ihre Lieblingsbücher, führen zu Büchern Projekte durch, stellen selbst Bücher her, bereiten Ausstellungen vor und führen sie durch, stellen Wandzeitungen zu Büchern her, nehmen mit Autorinnen und Autoren von Büchern Kontakt auf.

Leseförderung kann fächerübergreifend gestaltet werden: Sachunterricht, Musik und Kunst/ Textilgestaltung eignen sich dafür in besonderem Maße.

 

1.2 Kriterien und Indikatoren

Leitsatz

Jedes Kind unserer Schule lernt lesen. Dabei werden eigene Wege eröffnet in die Welt des Wissens, der Erfahrung und der Fantasie.

 

Kriterien

  1. Kinder können sinnentnehmend lesen
  2. Kinder können kreativ mit Texten umgehen
  3. Kinder können sich kritisch mit Texten auseinander setzen
  4. Kinder können Lesestrategien anwenden
  5. Kinder sollen Freude am Lesen und am Umgang mit Texten

entwickeln.

 

Indikatoren

zu 1.   Kinder können sinnentnehmend lesen

  • Kinder können einem Text Informationen entnehmen
  • Kinder können Anweisungen in Texten verstehen und danach handeln
  • Kinder können sich zu einem Thema nach eigenem Interesse anhand verschiedener Medien orientieren

Konsequenzen für den Unterricht:

  • Aufgabenstellungen zu vielfältigen Texten formulieren (Handlungsanweisungen, Fragen-Antworten, Kreuzworträtsel, ...)
  • Mit den einzelnen Texten umgehen lernen, sie nicht nur lesen! (Bastelanleitungen, Rezepte, Lesemalbilder, ..)
  • Unsinn-Sätze, Lesestolpertexte anbieten

 

zu 2.   Kinder können kreativ mit Texten umgehen

  • szenisches Spiel
  • bildliche Darstellung von Texten
  • Vortragen von Gedichten, Prosatexten
  • Texte umgestalten und weiterdenken

Konsequenzen für den Unterricht:

  • entsprechende Handlungsmöglichkeiten müssen im Rahmen des Unterrichtes geschaffen werden
  • fächerübergreifendes Lernen

 

zu 3.   Kinder können sich kritisch mit Texten auseinander setzen

  • Kinder können zu Handlungen, Personen, Gedanken Stellung beziehen
  • Kinder bringen eigene Erfahrungen / Kenntnisse in den Unterricht ein
  • Kinder entwickeln Vorstellungsbilder und tauschen sie miteinander aus

Konsequenzen für den Unterricht:

  • passende Texte auswählen
  • Briefe an Autoren schreiben
  • Diskussionen anregen

 

zu 4.   Kinder können Lesestrategien anwenden

  • zeilenübergreifendes Lesen
  • überfliegendes, selektives Lesen
  • genaues Lesen
  • Textstellen finden und markieren

Konsequenzen für den Unterricht

  • verschiedene Techniken einführen
  • Zeilen markieren
  • Nachfolgende Wörter suchen lassen
  • Lückentexte anbieten

 

zu 5.   Kinder sollen Freude am Lesen und am Umgang mit Texten entwickeln

  • Kinder lesen von sich aus gerne
  • Kinder erfahren das Lesen als persönlich bereichernd

Konsequenzen für den Unterricht

  • Leseatmosphäre schaffen (Lesenacht, Leseecken, ...)
  • Gelegenheiten zum Lesen bieten (Stunden im Leseraum)
  • offene Lesezeiten anbieten
  • eigene Bücher vorstellen
  • Autorenlesungen
  • Forscheraufgaben entwickeln
  • klassen- und jahrgangsübergreifende Leseförderstunde

 

 

2. Leseraum „Insel der Träume“

Eine behagliche Umgebung ist Voraussetzung für eine optimale Förderung von Lesemotivation und -kompetenz. Wenn Kinder zu Hause lesen, machen sie es wie die meisten Erwachsenen: Sie machen es sich gemütlich oder verkriechen sich in eine ruhige Ecke und lesen das, was sie interessiert. Das individuelle Lesen in der Schule sollte diese Gewohnheiten aufgreifen. Nur eine Schule, die im Gebäude Bücher präsentiert und diese in angenehmer Atmosphäre für Kinder verfügbar macht, schafft für Kinder einen Zugang zu dieser Welt und kann ihnen die Erfahrung ermöglichen, dass Lesen Spaß macht.

Ein Leseraum muss auf Bücher neugierig machen und das Lesen als bereichernde und unterhaltsame Tätigkeit erfahren lassen. So verhilft ein eigener Raum mit einer besonderen Atmosphäre dem Thema „Lesen“ zu besonderer Wertschätzung und gibt ihm einen festen Platz im Schulleben. An unserer Schule gibt es einen solchen Leseraum.

Der Leseraum in Grevenbrück befindet sich im rückwärtigen Trakt, Obergeschoss.

Im 1. Halbjahr des Schuljahres 2005/06 wurde ein Klassenraum mit Unterstützung des Schulträgers und des Fördervereins in den Leseraum umgestaltet und im Mai 2006 feierlich eingeweiht. Die Schüler entschieden sich für den Namen „Insel der Träume“.

Leseraum              

Im Leseraum befindet sich eine mehrstufige, in eine Ecke eingebaute Empore, die wie der gesamte Boden auch, mit Teppichboden bezogen ist. Darüber leuchtet ein „Sternenhimmel“.

Außerdem stehen zum Schmökern, Lesen und Nachschlagen noch Sofa und Sessel zur Verfügung. So findet jedes Kind einen Platz, an dem es sich gemütlich niederlassen kann. Zahlreiche Kissen unterstützen diese Atmosphäre. Die Bücher befinden sich in Regalen an der Ost- und Westwand.

Die Bücher sind nach Kategorien geordnet. Dies wird für alle sichtbar durch verschiedenfarbige Klebestreifen an den Buchrücken:

- Sachbücher - rot

- Sport/Fußball - grau

- Bilderbücher - gelb

- Tierbücher- grün

- Märchenbücher – weiß

- Abenteuerbücher – blau

- Erstlesebücher – braun

- Schulgeschichten – orange

- englische Bücher – schwarz

- alle anderen Bücher - lila

 

2.1 Nutzung des Leseraums

„Klassen-Lesestunde“

Jede Klasse nutzt im Rahmen ihres Stundenplans den Leseraum zum Lesen, Vorlesen und zur Buchausleihe. Die Nutzung des Raumes wird in einer Liste festgehalten. (Lehrerzimmer)

 Die Klassenlesestunde folgt dabei einem bestimmten Ablauf, der mit den Klassen vorher eingeübt wird:

  • Zeit zum Stöbern
  • Zeit für die Ausleihe und den Austausch
  • Zeit für das stille Lesen

Für die einzelnen Klassenstufen stehen folgende Aktivitäten zur Auswahl:

Schuleingangsphase:

  • das Verhalten in und vor dem Raum einüben
  • Bücherordnung erklären
  • Entdecken und Suchen von bekannten Büchern
  • ein Buch vorlesen und anschauen
  • täglich aus einem Buch in der Klasse vorlesen
  • Plakatwände für vorgelesene Bücher im Klassenraum einrichten
  • Leseeltern unterstützen das Lesen während der Klassenlesestunde
  • in Kleingruppen die Bücherei kennen lernen
  • Lesetagebücher herstellen
  • Bücherdomino (Anlegen von Büchern nach Ähnlichkeiten, z.B. Autor, Thema)
  • Vorlesen oder Anlesen von Büchern (durch Lehrkraft, aber auch durch Schüler)
  • Schüler lesen zuvor zu Hause geübte Textabschnitte vor
  1. Schuljahr:
  • Lesetagebücher
  • Buchkritik/- empfehlungen für die Pinnwand oder Schülerzeitung
  • Textpassagen vorlesen im Rahmen einer Buchbesprechung
  • Vorlesestunde aus einem Lieblingsbuch
  • Bücher zu einem bestimmten Thema suchen
  • Bücherhitliste
  • Gestaltung einer Lesenacht

              

  1. Schuljahr:
  • Lesetagebuch (erweitert)
  • Buchkritik/- empfehlungen für die Pinnwand
  • Bücherrätsel
  • Buch des Monats bestimmen, ausstellen, kommentieren

 

2.2 Ausleihe

In den ersten Jahren haben wir mit PSB-Biblio gearbeitet; d.h. die Bücher bei der Ausleihe eingescannt.

Wegen häufiger technischer Probleme mit diesem Programm, geschieht die Ausleihe nun wie folgt:

Jede Klassenleitung trägt die ausgeliehenen Bücher in eine „Klassenliste“ (im Schnellhefter) mit Ausleihdatum ein. Bei Rückgabe des Buches wird das entsprechende Datum vermerkt.

Jedes Kind darf nur jeweils ein Buch ausleihen, um zu verhindern, dass zu viele Bücher ausgeliehen sind und einige dann nicht wieder zurückgebracht werden.

Verlorengegangene oder stark beschädigte Bücher werden von den Eltern ersetzt.

Vor den Sommerferien werden alle Bücher zurückgegeben, damit dann noch einmal ein „Ist-Stand“ aufgenommen werden kann.

Wichtig ist, dass immer genügend Bücher vorhanden sind, die die Kinder wirklich interessieren und zum Lesen motivieren.

Deshalb wird regelmäßig innerhalb der einzelnen Klassen nach den Wünschen der Kinder gefragt. Neuanschaffungen werden u.a. vom Förderverein übernommen.

Der Leseraum wird regelmäßig zum freien, genießenden Lesen und Schmökern genutzt (auch im Rahmen einer Lesenacht).

Die gemütliche Atmosphäre wird aber manchmal auch anderweitig genutzt. So fanden Lesenächte oder Vorlesestunden mit Großeltern usw. statt.

Außerdem steht der Leseraum auch der Betreuungsgruppe und auf Anfrage dem Kindergarten zur Verfügung.

 

2.3 Nutzungsregeln

  • Bevor ich den Leseraum betrete, ziehe ich meine Schuhe aus, stelle sie ordentlich zur Seite. (ins Schuhregal)
  • Ich komme mit sauberen Händen in den Raum.
  • Ich darf mir im Leseraum ein Kissen nehmen und mir einen gemütlichen „Leseplatz“ suchen.
  • In diesem Raum der Ruhe bewege ich mich leise um niemanden beim Lesen zu stören.
  • Ich wähle immer nur ein Buch aus.
  • Ich nutze die Zeit zum Lesen und nicht nur zum Blättern im Buch.
  • Wenn ich mit einem Partner ein Buch gemeinsam ansehen und lesen möchte, sprechen wir im Flüsterton.
  • Ich stelle das Buch, nachdem ich es gelesen habe, an seinen Platz ordnungsgemäß zurück. (Bitte Farbetikett beachten!)
  • Zum Schluss räume ich meine „Leseplatz“ auf und bringe alles an seinen Platz zurück.
  • Ich gehe sorgsam mit den ausgeliehenen Büchern um, und halte die Ausleihfrist ein

 

3. Leseeltern      

Insbesondere in den ersten Schuljahren gibt es seit einiger Zeit die Einrichtung der Leseeltern. Mütter oder Väter besuchen die Klassen im Laufe des Schulvormittags im Unterricht und führen mit einzelnen Kindern auch vertiefende Leseübungen durch. Dafür können sie auch den Leseraum nutzen. Der Umfang ist natürlich immer auch abhängig von der Zeit, die den jeweiligen Eltern zur Verfügung steht. In der Regel kommen die Leseeltern eine bis zwei Stunden pro Woche, insbesondere auch in den Förderstunden. Neben der zusätzlichen Leseförderung einzelner Kinder ist diese Einrichtung auch eine Möglichkeit, die Bindung an das Schulumfeld (hier die Elternschaft) zu stärken und so die Kooperationsbereitschaft beider Seiten zu fördern.

 

4. Lesepaten

Seit dem Schuljahr 2014 / 15 erhalten wir Unterstützung durch EIL – Ehrenamt in Lennestadt. Leider konnte dies im letzten Halbjahr nicht durchgeführt werden (Erkrankung der Ehrenamtlerin).

Die Ehrenamtsbörse besteht aus Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen und aus Überzeugung für die Gemeinschaft tätig sind.

So kann zusätzliche Leseförderung angeboten werden (z.Z. für die Klassen 2). Dies geschieht auch im Leseraum.

 

5. Literarischer Herbst

Jedes Jahr im November findet in Lennestadt der „Literarische Herbst“ statt. Autorenlesungen stehen auf dem Programm.

Diese „Lesegäste“ motivieren die Kinder im Besonderen, da sie aus den eigenen Büchern vorlesen. Häufig sind diese Lesungen gepaart mit gestalterischen Elementen wie: spielen, mitmachen, singen und sich bewegen.

Besuch erhielten wir u.a. von Gudrun Pausewang,

Manfred Mai,

Achim Bröger,

Renate Schoof 

 

6. BibFit

In Zusammenarbeit mit dem Erzbistum und dem Borromäusverein werden die 2. Klassen unserer Schule auf spielerische Art und Weise mit dem Procedere in öffentlichen Bibliotheken vertraut gemacht.

Frau Monika Heinze (Pfarrbücherei Grevenbrück) führt dies stets gemeinsam mit den Klassenleitungen durch.

 

7. Offenes Vorlesen

Seit dem Jahr 2007 bieten wir unseren Schülern an der St. Nikolaus Grundschule halbjährlich einmal das „Offene Vorlesen“ an. Das Konzept des „Offenen Vorlesens“ ist an einer Südtiroler Grundschule von Maria Theresia Rössler entwickelt worden und es wird mittlerweile in vielen deutschen Grundschulen angeboten.

„Offenes Vorlesen“ bedeutet, dass zunächst die Buch- und somit auch Themenwahl „offen“ ist: Lehrer, Eltern, Lesepaten und unser Betreuungsteam lesen den Schülern aus einem Buch, welches sie selbst schätzen und das ihnen für Kinder anregend und interessant erscheint, vor. „Offen“ ist auch die Zusammensetzung der Zuhörergruppe, da die Klassenverbände hierfür aufgelöst werden. Die Schüler kommen also mit Kindern anderer Klassen und Klassenstufen in einer völlig neu zusammengesetzten Gruppe zusammen. Ebenfalls „offen“ ist auch der Umgang mit dem Buch, der sich an das Vorlesen anschließt: Wird die Geschichte noch einmal besprochen? Wird etwas zum Gehörten gestaltet? Erfolgt ein Schreibauftrag? Oder lässt man das Gehörte einfach unkommentiert auf die Schüler wirken?

Das „Offene Vorlesen“ wird im Team vorbereitet. Die Vorleserinnen und Vorleser sprechen untereinander ihre Buchauswahl ab, damit für alle Altersstufen und Interessen etwas angeboten wird. Danach werden die Buchcover kopiert und zusammen mit einer kurzen Information zum Inhalt des Buches an den Pinnwänden unseres Schulflures vorgestellt, wobei jedem Buch eine bestimmte Farbe zugeordnet wird. Zusätzlich sind nur die Nummern der Vorleseräume angegeben. Wer welches Buch vorliest, wird den Schülern zuvor nicht bekannt gegeben, da sie nicht personenbezogen auswählen sollen, denn schließlich sollte das Interesse am Text im Vordergrund stehen.

Am Vortag der Leseaktion werden im Flur Tische und Kästchen mit Papierstreifen in der jeweiligen Farbe der Buchplakate aufgestellt. Klassenweise dürfen sich die Schüler eine Eintrittskarte für ihre „Wunsch-Vorlesung“ nehmen. Um die Gruppengröße zu regulieren, wird für jedes Buch nur ein bestimmtes Kontingent an Karten zur Verfügung gestellt (in der Regel zwischen 12 und 15 Karten).      

Mit den Eintrittskarten in der Hand suchen alle Schüler im Laufe der 1. Schulstunde (bis spätestens 8.00 Uhr) den Klassenraum auf, in dem das Buch vorgelesen wird, das sie sich ausgesucht haben. Zumeist im Kreis sitzend lauschen dann maximal 15 Kinder pro Lesegruppe einer schönen Geschichte. Das „Offene Vorlesen“ findet in der Regel in den ersten beiden Schulstunden statt, da in dieser Zeit aufgrund des beginnenden Tages eine schönere Atmosphäre in den verschiedenen Räumen erzeugt werden kann.

Mit dem „Offenen Vorlesen“ möchten wir die Schüler zum Lesen motivieren. Sie sollen Freude an Büchern erfahren, Lesevergnügen empfinden. Vielleicht möchten sie sich das Buch nachher zum Lesen ausleihen. Ein großes Angebot an Büchern steht den Schülern auch in unserem großen schuleigenen Leseraum zur Verfügung.

Das „Offene Vorlesen“ wurde in den letzten Jahren erfolgreich angenommen, denn das gemeinsame Hinhören, das gemeinsame Erleben von Gefühlen und Stimmungen in immer wieder neu gemischten Gruppen begeisterte, die Schüler, die Lehrer und die Eltern gleichermaßen.

 

8. ZEUS

Einmal im Jahr nimmt unsere Schule an dem medienpädagogischem Zeitungsprojekt ZEUS Kids teil, um den Schülerinnen und Schülern die Tageszeitung näher zu bringen und ihre Medienkompetenz zu fördern. Für dieses Projekt wird jeweils den Viertklässlern in einem 14 – tägigen Projektzeitraum täglich die lokale Tageszeitung sowie ein „Schüler-Workbook“ mit Presseausweisen zur Verfügung gestellt. Während des Deutsch- und Sachunterrichts stöbern sie dann in den Zeitungen, lösen Aufgaben dazu und schreiben schließlich eigene Artikel, die auch auf der Internetseite von ZEUS Kids veröffentlicht werden können. Während des Projekts erfahren die Schülerinnen und Schüler, „wie Ereignisse ihren Weg in die Zeitung finden und wie der Arbeitsalltag in einer Redaktion abläuft“.

Darüber hinaus wird den Lehrkräften eine Broschüre mit Ideen zur Unterrichtsgestaltung und weiteren methodisch – didaktischen Hinweisen zur Seite gestellt.

Weitere Informationen zum Zeitungsprojekt ZEUS Kids unter: http://www.derwesten.de/zeusmedienwelten/zeuskids/

 

9. Antolin

Bei „Antolin“ handelt es sich um ein Internetprogramm, dass Schülerinnen und Schüler nachweislich nachhaltig zum Lesen motiviert. „Antolin“ funktioniert folgendermaßen: Ein Kind liest ein Buch bzw. bekommt ein Buch vorgelesen (dies gilt insbesondere für die Leseanfänger) und beantwortet anschließend (evtl. mit Hilfe von Erwachsenen) im Internet Fragen dazu. Für jede richtige Antwort bekommt es auf einem persönlichen Lesekonto Punkte gutgeschrieben. Jedes Kind erhält eigene Zugangsdaten (Nutzernamen und Password) zu seinem persönlichen Konto vom Klassenlehrer ausgehändigt. Die verschiedenen Lesekonten einer Klasse werden vom jeweiligen Klassenlehrer verwaltet und ggf. aktualisiert. Nach dem erzielen bestimmter Punktzahlen können dem Kind Leseurkunden durch den Klassenlehrer ausgehändigt werden. Alle Kinder erhalten Gelegenheit zur Arbeit mit „Antolin“ in der PC-Stunde, in der Leseraum – Stunde, im Deutschunterricht oder von zu Hause aus.

 

10. Geburtstagskiste

Seit einigen Jahren bieten wir den Kindern unserer Schule als Alternative zu den üblichen Geburtstagsmitbringsel (z.B. Süßigkeiten, Kuchen,…) die Möglichkeit an, aus einem dafür bereitgestellten Buchbestand ein Buch nach eigenen Vorstellungen auszuwählen und dies für den Leseraum gegen einen Beitrag von 5,-€ pro Buch zu erwerben. IM Buch wird mittels eines Aufklebers vermerkt wer, wann und zu welchem Anlass dieses Buch gespendet hat. Das Kind darf das ausgewählte Buch zunächst mit nach Hause nehmen, anschließend verbleibt es für eine gewisse Zeit im Klassenraum des Kindes (u.a. wird es in dieser Zeit vom Klassenlehrer vorgelesen) bevor es endgültig in den Bestand des Leseraums übergeht.

 

11. Ganzschriften 

Neben den Büchern, die im Leseraum zur Verfügung stehen, sind noch folgende Ganzschriften in Klassensätzen plus zusätzlichen Begleitmaterialen vorhanden:

In jedem Schuljahr werden 1 – 2 Ganzschriften gelesen.

Vorhandene Klassenlektüren:

(Zwischenraum Kl.3a und Kl.4a)

  • Hans de Beer: Der kleine Eisbär und der Angsthase
  • Willi Fährmann: Die Geschichte von Hase und Igel
  • Cornelia Funke: Hinter verzauberten Fenstern
  • Peter Härtling: Ben liebt Anna
  • Peter Härtling: Oma
  • Knister: Die Sockensuchmaschine
  • Irina Korschunow: Es muss auch kleine Riesen geben
  • Katharina Kühl: Das Geheimnis vom Dachboden
  • Mira Lobe: Das Schlossgespenst
  • Manfred Mai: Till Eulenspiegel
  • Manfred Mai: Tobi sagt, was Sache ist
  • Angela Sommer B.: Der kleine Vampir
  • Elisabeth Stiemert: Spaß im Zirkus Tamtini
  • Uwe Timm: Die Zugmaus
  • Walter Wippersberg: Max, der Unglücksrabe
  • Ursula Wölfel: Fliegender Stern

 

12. Methoden der Texterschließung

Wir trainieren Methoden der Texterschießung (z.B. Markieren von Textstellen, Notieren von Stichwörtern, Beantworten von Fragen zum Inhalt, Finden von Überschriften, Klären von Begriffen). (vgl. hierzu auch „Spiralcurriculum Deutsch“)

  

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